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Heilbronner Muggeseggele

2009/10/14 - Hst - Ein großer Wurf für die Stadt

Von Helmut Buchholz

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Region Die - kleinste schwäbische Maßeinheit ist ein Muggeseggele. So nennen sich auch die Frisbee-Spieler im Verein DJK. Übersetzt heißt das schöne Wort so viel wie "ein klitzekleines bisschen". Was die Heilbronner Muggeseggele vorhaben, ist jedoch kein kleines bisschen, sondern eine ziemlich große Sache: Die 50 Mitglieder große Abteilung im Verein hat den Zuschlag vom Weltverband bekommen, die Frisbee-Junioren-Weltmeisterschaft 2010 in Heilbronn auszurichten. Rund 45 Teams mit etwa 700 Spielern aus aller Herren Länder machen die Besten unter sich aus. Unter anderem sind Mannschaften aus Japan und Australien dabei.

Nicht nur Oberbürgermeister Helmut Himmelsbach freut sich über den "sportlichen Leckerbissen". Auch Muggeseggele-Abteilungsleiter Peter Deißler erhofft sich von dem Großereignis einen Schub für die Sportart in seinem Verein und in der ganzen Region. Wobei allein schon der Zuschlag des Weltverbandes ein Kompliment für die bisherige geleistete Arbeit in der Frisbee-Hochburg ist. Immerhin erhielt der Verein den Vorzug vor Mitbewerbern wie das australische Melbourne oder das englische Nottingham. Die Muggeseggele haben keine Nachwuchssorgen, sind erfolgreich und stellen einige Nationalspieler. Weitere Bundesliga-Frisbee-Vereine aus der Region erhöhen noch das Ansehen, das die Region im nationalen Vergleich genießt.

Überzeugendes Konzept Warum Heilbronn? "Unser Konzept war ausschlaggebend", glaubt Peter Deißler. Alle Spiele können zentral im Heilbronner Frankenstadion stattfinden. Die Spieler sind in der Schmoller-Schule und in Hotels untergebracht. Gleichzeitig findet ein Rahmenprogramm statt, zum Beispiel im nahen Wertwiesenpark. Außerdem können die Muggeseggele aus dem Erfahrungsschatz schöpfen, den sie bei den Deutschen Meisterschaften 2008 in Heilbronn gesammelt haben. Vor neun Jahren fand zudem schon einmal eine Junioren-Frisbee-WM in Heilbronn statt. Das Unterland ist also ein gutes Pflaster für die Wurfscheibe.

Natürlich spielten auch die Kosten eine Rolle. "Die Engländer waren um ein Drittel teurer als wir", sagt Deißler. Der Etat von rund 100 000 Euro soll unter anderem über Sponsorengelder und Teilnehmergebühren wieder hereinkommen. Außerdem sind die Ehrenamtlichen unter den Muggeseggele sehr agil. OB Himmelsbach nennt ihr Engagement "beispielhaft".