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2008/07/07 - Hst - Von Basketball zur fliegenden Scheibe

Heilbronn - Im Sport-Leistungskurs war’s, als er 17 war: „Ein Referendar kannte Ultimate Frisbee schon und stellte uns die Sportart vor“, erzählt Daniel Nolte. Der heute 25-Jährige fand Spaß an dem Spiel rund um die fliegende Scheibe, schloss sich der kurz darauf an seiner Schule gegründeten AG an –

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Aus einem Freizeitspaß haben die Teilnehmer der Deutschen Meisterschaften in Ultimate Frisbee eine ernste Sportart gemacht. Foto: Andreas Veigel

– und ist heute, mit 25, Teilnehmer an den Deutschen Meisterschaften. Der Student tritt für die Mannschaft „hässliche Erdferkel“ aus Marburg an, obwohl er eigentlich für die Himmelstürmer Kassel spielt.

Taktik statt Kraft

„An zwölf bis 14 Turnieren im Jahr nehme ich teil“, erzählt Daniel. Dabei hat er schon einige Sportarten ausprobiert: Natürlich Fußball, dann kamen Beachvolleyball, Inline Hockey, Basketball und Eishockey hinzu. „Ich habe eine Sportart gesucht, in der man durch Taktik und nicht nur durch körperliche Überlegenheit gewinnen kann“, begründet er seine Begeisterung für Ultimate Frisbee.

Judith Rissler musste hingegen lange überredet werden, ehe sie erstmals im Park mit Studienkollegen um die Wette rannte. Eigentlich spielte die 29-Jährige aus Hamburg ja Basketball. „Ein Freund hat mich zwei Jahre lang zu überzeugen versucht“, erzählt sie. Vor drei Jahren hat sie spaßeshalber erstmals doch mitgemacht – und inzwischen ist Basketball bei ihr abgemeldet, stattdessen kämpft sie bei den Hamburger Fischbees im Damenteam Seagulls um Punkte – und in Heilbronn um die Meisterschaft.

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Neugierig

„Es ist ein typischer Studentensport“, sagt auch Peter Deißler, Turnierorganisator und Abteilungsleiter bei der DJK Heilbronn. Er selbst hat den Sport vor acht Jahren entdeckt, als die Weltmeisterschaften im Unterland stattfanden. „Wir sind dann erstmal auf Vereinsmitglieder zugegangen, haben uns in Massenbach das Training angeschaut und Ausbildungsunterlagen studiert“, erzählt er.

Mittlerweile zählt seine Frisbee-Abteilung 40 Sportler, die vor allem bei den Jugendmannschaften ganz vorne mitmischen können. Nachwuchs zu gewinnen ist gar nicht mehr so schwer, sagt Deißer: „Wenn man mal ein paar Schüler aus einer Klasse kriegt, kommen rasch weitere nach“, hat er festgestellt. Zumal ihn noch niemand wegen seines Sports komisch angeschaut habe: „Viele sind erst einmal neugierig und lassen sich die Regeln erklären. Die meisten können sich ja nicht vorstellen, dass so etwas ohne Schiedsrichter funktionieren kann.“

Der Heilbronner rührt jedenfalls kräftig die Werbetrommel: Regelmäßig ist er an Schulen zu Gast, zweimal hat Deißler Ultimate Frisbee auch schon in der Justizvollzugsanstalt vorgestellt. Selbst da habe alles hervorragend funktioniert, ist er stolz.

Heilbronner Stimme, von Heiko Fritze