Von Helmut Buchholz
Heilbronn Über diese Spätfolge freuen sich viele: Weil die Frisbee-Weltmeisterschaft vor acht Jahren in Heilbronn prima Erinnerungen hinterlassen hat, bekam jetzt der DJK-Sportbund unter mehreren Bewerbern den Zuschlag zur Ausrichtung der 28. Deutschen Meisterschaften (DM). Im Frankenstadion und auf den Plätzen um die Arena treffen sich vom 4. bis zum 6. Juli die Besten der Besten der Republik in dieser jungen Trendsportart. Insgesamt erwartet der DJK bis zu 800 Teilnehmer, die in acht Alters- und Leistungsklassen antreten.
DJK-Vereinsvorsitzender Stefan Bahro, der gestern das Konzept der Frisbee-DM bei einer Pressekonferenz vorstellte, verspricht schon heute: „Das wird Werbung für unseren Sport und Heilbronn.“ Etwas mehr Reklame hat „Ultimate Frisbee“ auch acht Jahre nach der WM nötig. Zwar hat sich seither die Region mit zahlreichen Vereinsabteilungen zum Beispiel in Bad Rappenau, Massenbach und Gemmrigheim zu einem deutschen Zentrum des äußerst fairen Spiels entwickelt. Rund zwei Drittel der Nationalspieler kommen aus dem Unterland. „Dennoch haben wir immer noch ein Imageproblem“, erklärte Peter Deißler, Frisbee-Abteilungsleiter im DJK. Der Wurf mit der Scheibe gelte gemeinhin als Freizeitbeschäftigung, die besonders zum Zeitvertreib am Strand geeignet sei. „Dabei ist Ultimate Frisbee gerade für schwierige Jugendliche gut.“ Es sei das einzige Spiel, das ohne Schiedsrichter auskommt. Fouls werden vom Spieler selbst angezeigt. „Das fördert die Fairness und Eigenverantwortung.“
Benefiz-Match Der DJK hofft mit dem Top-Ereignis bundesweit noch mehr Aktive zu gewinnen. Bisher sind 2500 Spieler gemeldet. Aber erst mit 10 000 wird Frisbee in den Deutschen Sportbund aufgenommen und hat dann eine Chance, auch Schulsport zu werden. Bei der DM in Heilbronn soll es auch ein Turnier ausschließlich für Heilbronner Schulen geben. Außerdem können sich in einer „Heilbronner Sport(Dreh)Scheibe“ Vereine aus der Stadt mit ihrem Programm vorstellen. Ein Benefiz-Prominenten-Spiel zugunsten der Wachkoma-Station im ASB-Pflegezentrum rundet das Programm ab.